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Andachtswort
Liebe Geschwister, Freunde & Gäste, liebe Jugend, Teens & Kinder, ich möchte Euch eine Geschichte erzählen: Jonas arbeitete in einem kleinen Architekturbüro. Sein Kollege Paul war das Gegenteil von ihm - laut, direkt, oft konfrontativ. Eines montags, während der Projekt- besprechung, kritisierte Paul Jonas’ Entwurf scharf: „Das ist doch unrealistisch! Wer soll das bitte genehmigen?“ Die Luft im Raum wurde schwer. – Alle warteten auf Jonas’ Reaktion. Doch anstatt in den Verteidigungsmodus zu gehen, lächelte er leicht und sagte ruhig: „Du hast recht, Paul, an der Statik müssen wir noch arbeiten. Ich schlage vor, wir setzen uns morgen zu zweit ran und bringen das gemeinsam in Form. Deine Erfahrung mit Behörden ist da sicher hilfreich.“ – Paul war kurz irritiert. Er hatte mit Widerstand gerechnet, mit einem Schlagabtausch. Stattdessen wurde ihm eine Brücke gebaut. Am nächsten Tag arbeiteten sie tatsächlich zusammen – konzentriert, produktiv, fast freundschaftlich. – Später fragte ihn eine Kollegin, warum er nicht zurückgeschossen habe. Jonas zuckte mit den Schultern und antwortete: „Man muss nicht jeden Kampf kämpfen. Manchmal gewinnt man mehr, wenn man dem anderen zeigt, dass es keinen Krieg gibt.“ Die Geschichte hat mich beeindruckt! Weil sie uns zeigt, wie ein gutes Miteinander funktionieren kann – selbst dann, wenn unterschiedliche Meinungen und Bedürfnisse aufeinandertreffen. Dass es solche Situationen gibt, ist ganz natürlich: weil Gott uns ganz verschieden geschaffen hat. Wichtig ist dann nur, wie wir mit solchen Konflikten umgehen! Wir sollten aus einem Konflikt keine „Machtfrage“ machen, denn dann werden alle verlieren! Deshalb erinnert uns der Apostel Paulus daran, wie JESUS gelebt hat und dass ER in allem unser Vorbild sein sollte (Philipper 2,2b-5 - NGÜ): „… haltet entschlossen zusammen! Lasst nicht zu, dass euch etwas gegeneinander aufbringt, sondern begegnet allen mit der gleichen Liebe und richtet euch ganz auf das gemeinsame Ziel aus. 3 Rechthaberei und Überheblichkeit dürfen keinen Platz bei euch haben. Vielmehr sollt ihr demütig genug sein, von euren Geschwistern höher zu denken als von euch selbst. 4 Jeder soll auch auf das Wohl der anderen bedacht sein, nicht nur auf das eigene Wohl. 5 Das ist die Haltung, die euren Umgang miteinander bestimmen soll; es ist die Haltung, die Jesus Christus uns vorgelebt hat.“ Alles, was JESUS tat, das tat er aus Liebe zu uns Menschen. Genauso sollen auch wir uns darum bemühen, die Sichtweisen und Bedürfnisse des anderen zu verstehen und im Blick zu haben. Je mehr uns das gelingt, desto mehr werden wir einander – trotz aller Unterschiede – mit Liebe begegnen und gemeinsam das gleiche Ziel verfolgen! Das wünsche ich uns von ganzem Herzen. Herzliche Grüße, Euer Jörg |